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Der vom Künstler Louis Constantin vorgegebene Titel

„ 7. Variation über den Ablauf von Schraubenflächen “

Aber bereits 1973 mit Abschluss der Herstellung wurde diese Skulptur von Besuchern einfach nur „ Die Blaue Spirale “ getauft. Denn wer kann sich schon merken „7. Variation…von WAS?“

Werkangaben:

Diese Skulptur ist mit ihren Ausmaßen eine Großplastik.
Die Schraubenflächen winden sich nicht wie bei einer Schraube um eine konkrete, sondern um eine imaginäre Längsachse von 9 Meter Länge. Die zentrisch angelegten Schraubenflächen haben einen Durchmesser von 3,50 Meter.
Die Skulptur ist aus Glasfaser verstärktem Polyester-Kunststoff im handwerklichen Verfahren hergestellt. Dazu musste ein Urmodell im Maßstab 1:1 angefertigt werden, um die Flächen der Schraube abgießen, d.h. abnehmen zu können. Mit den negativen Gussformen wurden 9 einzelne Elemente angefertigt, die mit Verbindungselementen die
 „ Blaue Spirale “ ausmachen. Hier kam dem handwerklich aufwendigen Verfahren die Grundkonzeption des Künstlers zugute: In der Mitte der „ Blauen Spirale “ an einer vorstellbaren senkrechten Achse spiegeln sich die Schraubenflächen. Das bedeutet, dass die Skulptur aus 2 gleichen Hälften besteht, die sich - umgekehrt angebracht - so zusammenfügen. Die sich drehenden Flächen sind jeweils in Ultramarinblau und Enzianblau gestaltet.

Louis Constantin war gegen Ende seines Studiums der Bildhauerei vor allem von den russischen Strukturalisten um die Künstler Naum Gabo und Antoine Pevsner beeinflusst.
Beide Künstler der Zeit vor dem russischen Stalinismus hatten im Pariser Museum für Moderne Kunst ihren festen Platz.
Bald widmete sich Louis Constantin in Skizzen, Holzmodellen und Holzskulpturen den Windungen und Bewegungen, wie sie die Schraubenflächen assoziieren.
Der Blauen Spirale liegt danach die 7. Variation zu Grunde, die anfänglich als kleines Holz- und Papiermodell angefertigt wurde.

Die Skulptur  hatte nach der Fertigstellung ihren Platz im Park der Kunstakademie am Münchner Siegestor. 1973 wurde die Skulptur zur Ausstellung „ Kunst Junger Westen “ in Bochum / NRW ausgestellt. Von 1982 bis 2000 war der Standplatz der Skulptur am Effner –Platz, wo sie eine auffällige Markierung an der verkehrsreichen  Kreuzung darstellte.
Auf Initiative des städtischen Bezirksausschusses Neuperlach bekam „ Die Blaue Spirale “ 2001 nach einer Renovierung ihren endgültigen Platz im Münchner Stadtteil Neuperlach auf einer Grünfläche an der Kreuzung Albert-Schweitzer- /
Heinrich Wieland-Corinthstraße.
2001 wurde die Skulptur vom Kunstfonds der Stadtsparkasse München  zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum  gekauft und der Stadt München überschrieben.

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