7. Zyklus „ Fliegenschiss – oder die Erfindung der Muscatographie “

Aus einem Experiment mit lebendigen Fliegen entstand zum Sommer 2005 eine ganze Reihe von Grafiken, die allesamt eine ganz andere künstlerische Seite von Louis Constantin zeigen: Kunst mit einem Augenzwinkern ausgefallen und auf ihre Art in besonderer Weise auffallend und für einen Betrachter schnell eingängig.
Es ist nicht selten, dass Entdeckungen und Erfindungen aus einem Zufall heraus entstehen. Bei Künstlern ist das sehr häufig dem kreativen Spieltrieb zu verdanken, wenn ein ausgesprochener „ Homo Ludens “ seine Experimente auf die Spitze treibt.
Umgeben von Myriaden von geschlüpften Fliegen in den entsprechenden Zuchtboxen hat Louis Constantin etwa im Jahr 2005 einer Auswahl seiner Tiere farbiges Honigwasser als Nahrung angeboten und die ersten Ergebnisse der erfolgreichen Verdauung auf Papier festgehalten. Wenn das nicht ein besonderer, ja ganz eigener Spieltrieb des Künstlers war!
Übrigens: Alle entstandenen Grafiken zu diesem Zyklus und mit diesem „ tierischen Druckverfahren “ ( Muscatographie ) sind auf 150 Gramm starkem Offsetdruckpapier entstanden und haben als Originalgrafik ohne Auflage eine Größe zwischen 840x600 mm und 700x500mm.

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Der Fliegenschiss oder die Erfindung der Muscatographie

Es ist nicht selten, dass Entdeckungen und Erfindungen aus einem Zufall heraus entstehen. Bei Künstlern ist das sehr häufig dem kreativen Spieltrieb zu verdanken, wenn ein ausgesprochener „ Homo Ludens “ seine Experimente auf die Spitze treibt.    
                                2005 – das Jahr einer neuen künstlerischen Erfindung
Umgeben von Myriaden von geschlüpften Fliegen in den entsprechenden Zuchtboxen hat Louis Constantin etwa im Jahr 2005 einer Auswahl seiner Tiere farbiges Honigwasser als Nahrung angeboten und die ersten Ergebnisse der erfolgreichen Verdauung auf Papier festgehalten. Wenn das nicht ein besonderer, ja ganz eigener Spieltrieb des Künstlers war! Aus diesen ersten Versuchen wird ein Konzept für eine Grafikserie entwickelt! Bis zur Druckreife mussten „ Malkästen “ hergestellt werden, in denen lebende Fliegen gleichsam paradiesische Zustände vorfanden: Platz zum Fliegen, genug schmackhafte Nahrung und optische Reize zur Unterhaltung. Oder im Sinne des Künstlers: großformatiges Papier wurde an verschieden Stellen und unterschiedlich an Helligkeit so beleuchtet, dass es für das Heer der Fliegen durchscheinend erschien und ein optisches Lockangebot darstellte, sich auf dem Papier ungestört niederzulassen. Durchaus mit Hintersinn: hier sollte die Fliege sich entleeren und diesen farbigen Punkt neben den unzählig anderen ihrer Schwestern und Brüder der langsam entstehenden Kunst der „ Muscatographie “ widmen.
                                                  Der Künstler und seine MitarbeiterInnen
Louis Constantin blieb allerdings immer „ Herr der Fliegen “. Wenn auch diese Tiere sich jeglicher Erziehung, Lenkung oder Zwang entzogen haben, verführen und überlisten ließen sie sich leicht und überaus erfolgreich. Die paradiesischen Zustände in den Malkästen gaben den Fliegen eine unbeschwerte Lebenszeit bis hin zum Ausleben ihrer Geschlechts-reife. Die jeweiligen, durchaus großformatigen Bildvorlagen, die für die „ druckgrafische“ Bearbeitung der Fliegen freigegeben und in den jeweiligen Malkästen aufgehängt wurden, konnten von den Tieren großzügig farbig markiert werden. Abgedeckt blieben all die Flächen, die Louis Constantin für das konzipierte Bild aussparen wollte, so dass die fertige Grafik erst durch die Hand des Künstlers entstand.
So ist die Muscatographie eine neuartige Drucktechnik die allerdings keine Auflage kennt, sondern immer ein einmaliges, unverwechselbares künstlerisches Werk darstellt.